Handball: Neue Regeln 2005

  1. Direkt auszuführender Freiwurf NACH Spielende (1. + 2 HZ inkl. Verlängerungen bei Pokalspielen):
  2. Beim 7-m - Entscheidungen muss die Spielzeit NICHT angehalten werden, also KEIN „Automatik-Time-out“. Nur bei Werfer- oder Torwartwechsel sollte Time-out gegeben werden.
  3. Unterbricht der Zeitnehmer das Spiel, muss er auch die Uhr sofort anhalten. Alle nachfolgenden Aktionen mit Ausnahme von Strafen sind ungültig.
  4. Der Mannschaftsverantwortliche hat mehr Pflichten. ER ist dafür zuständig, dass sich in seinem Auswechselbereich nur die im Spielprotokoll eingetragenen Personen aufhalten. Bei Fehlern wird ER dafür eine Strafe (ab Verwarnung) bekommen.
  5. Bei Verletzungsunterbrechung dürfen maximal zwei Sportkameraden der betroffenen Mannschaft (= im Spielprotokoll eingetragene Spieler oder Offizielle) den Ver-letzten behandeln. Sollte einer von ihnen stattdessen auf dem Spielfeld Anweisungen an seine Spieler geben oder sich mit dem SR oder Gegenspielern beschäftigen, wird er zukünftig bestraft (ab Verwarnung).
  6. Bei „Kreiseintritt“ durch einen Ballbesitzer gibt es nun Abwurf durch den Torwart. Früher musste u. U. mühselig korrigiert werden, jetzt kann das Spiel schneller direkt aus dem Torraum weitergeführt werden, ohne die korrekte Fehlerstelle zu suchen.
  7. Anlauf außerhalb des Spielfeldes, um z.B. mehr Schwung beim Wurf von Außen zu haben: der betroffene Spieler wird vor einem denkbaren Wurf „gebeten“, diese falsche Stellung zu korrigieren. Dies wird aber im Wiederholungsfall sofort mit Freiwurf für den Gegner geahndet. Wird ein Wurf mit Anlauf „außerhalb der Spielfläche“ durchgeführt, gibt es natürlich weiterhin sofort Freiwurf gegen diesen Spieler.
  8. Wenn ein Spieler, der sich im Sprung in der Luft völlig schutzlos befindet, durch eine Abwehraktion gefährdet wird, kann dieses „kleine, harmlos aussehende“ Foul weit reichende Verletzungsauswirkungen haben, die bis zum sehr langfristigen Ausfall dieses Spielers führen können. Die Schiedsrichter sollen diese Auswirkungen unbedingt berücksichtigen und den fehlbaren Spieler nach gemeinsamer Beratung disqualifizieren.
  9. Schnelle Mitte: der Werfer muss mit dem Ball auf der Mittellinie STEHEN!! Ein Laufen oder Rennen ist nicht gestattet.
  10. Geht der Ball an die Decke oder einen Gegenstand über dem Spielfeld gibt es nun EINWURF, statt bisher Freiwurf.
  11. Alle Würfe, die OHNE Anpfiff FALSCH ausgeführt werden, MÜSSEN in jedem Fall korrigiert und dann angepfiffen werden. Wird dann ein Fehler gemacht, gibt es normalerweise Freiwurf für den Gegner. Sollte der Ball allerdings bei einem nicht angepfiffenem Wurf zufällig unmittelbar in den Händen des Gegners landen, geht das Spiel weiter (Vorteil).
  12. Manchmal wird ein Schiedsrichter vor dem Spiel von einem Sportkameraden, der noch nicht im Spielbericht eingetragen ist, unsportlich oder schlimmer angemacht. Bisher hatte der Schiedsrichter keine Handhabe, wenn dieser Spieler später nachgetragen wurde. Jetzt kann er ihn auch später, sobald er nachgetragen wird, entsprechend bestrafen.
  13. Die Person „Spielführer / Kapitän“ wurde abgeschafft, da er nur eine Aufgabe hatte: die Wahl/das Losen vor Spielbeginn. Jetzt kann diese Formalia vor dem Spiel von einem Offiziellen oder einem anderen teilnahmeberechtigten Spieler wahrgenommen werden. Die lästige Kenntlichmachung mittels „Tape oder Armbinde“ entfällt somit.
  14. In der letzten Spielminute wird bei knappen Spielständen manchmal der Torwart zugunsten eines 7. Feldspielers herausgenommen, das Tor steht z. B. also manchmal leer. Nach einem Tor versucht die Mannschaft aus diesem Grund schnell zum Anwurf zu kommen, während die andere Mannschaft (ohne etatmäßigen Torwart) fast immer diesen schnellen Anwurf „mit allen Mitteln“ grob verhindern will oder verhindert. Die darauf folgende Disqualifikation im „Erfolgsfalle“ kann zukünftig mit einer Spielsperre versehen werden.
  15. Pfiff aus den Zuschauerreihen: Leider hat diese Unsportlichkeit in den letzten Jahren zugenommen. Sollte durch einen solchen Pfiff ein Spieler, der sich mit Ball völlig frei vor dem Torwart befindet, den Wurf abbrechen, werden die Schiedsrichter auf 7-m für ihn entscheiden müssen. Außer Ärger bringt das also nie etwas! Gleiches gilt, wenn in einer solchen Phase z.B. das Licht ausfällt.
  16. PASSIV - eine sehr schwierige Regel? In den letzten Jahren hat es folgende Neuerungen gegeben:
  17. Es gibt Offizielle / Trainer, die während des Spiels den eigenen Auswechselraum verlassen und sich unter die Zuschauer mischen. Von dort wird dann verbal mitunter unqualifiziert gegen die Schiedsrichter weiter agiert. Diese Kameraden unterstehen nach wie vor der Straffähigkeit durch die Schiedsrichter.
  18. Dass nun bis zur Basis mit 14 Spielern gespielt werden kann, ist ebenso neu. Nach wie vor können die Landesverbände in manchen Jugendklassen abweichende Zahlenregelungen treffen.

Hans Thomas
DHB-SR-Lehrwart

ACHTUNG

Die Torwarte einer Mannschaft müssen die gleiche Trikotfarbe benutzen, die sich von den Farben aller anderen Spieler (Heim-/Gegner) deutlich unterscheiden muss.
Gleiches betrifft auch die Farbe des Überziehhemdchen, wenn der Torwart zu Gunsten eines 7. Feldspielers gewechselt wird (also TW-ROT, Überziehhemdchen-ROT).