Zeltlager 1979 in Tettenhausen (Oberbayern)

Jn der Absicht immer einen originellen Lagerplatz zu finden, scheuten die Verantwortlichen des TSV- Zeltlagers auch dieses Jahr keine Mühe und Kosten. Mit rtem Platz sm Waginger See in Oberbayern, bei der "".18chaft Tettenhausen - zwischen Chiemsee und Salzburg gelegen - wurde ein Lagerplatz gefunden, der von seiner Lage und seinen Möglichkeiten her nur schwerUch übertroffen werden kann . Eineca . 10.000q -m große Wiese mit herrlicher Lage sm Waginger See und dann noch die ersten Berge der nahen Alpen im Hintergrund , was braucht man mehr um sich gut zu erholen und sich wohl zu fühlen . Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, startete das Vorkommando in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli - wegen der gro~en Entfernung mußte man zeitig aufbrechen - In Richtung Oberbayern . Von dieser Stelle aus dem perfekt funktionierenden Vorkommando einen besonderen Dank, nicht zuletzt auch der Baufirma Reinhold Burkard . Sie stellte . wie in den letzten Jahren ihren LKW sowie einen Kombi -Wagen für den umfangre ichen Transport der Ze lte' sowie der übrigen Ausrüstung zur Verfügung. Am Samstag (7. Juli) .war es dann 50 weit. In der Frühe bestiegen 36erwartungsvolle TSV-Mädets den Schilling-Bus und verließen für 10 Tage den Heimatort. Die Fahrt wurde in München zur Besichtigung des Olympiagetändes unterbrochen. Dann ging es weiter in Richtung Wag inger See. An dieser Stellesei nun ein Bericht wied ergegeben , den eine Teilnehmerin des Mädchenlagers verfaßt hat und wohl am besten schildert, wie das diesjährige Lager bei den TeIlnehmerinnen "ankam".

Als wir am Samstag voller Erwartung aus unserem Bus stiegen. staunten wir nur 50 . Der herrliche See , an diesem Tag übersät mit Wind-Surfern, lud geradeso zum SChwimmen ein. Gle ich machten wirs uns in unseren Zelten gemütlich . Doch kaum hatten wir uns elnqaurtiert und tüchtig geschmaust, begann der große Regen. - Das war Pech! - Während der nächsten drei Tage konnten wir uns drinnen beschäftigen. Wir bastelten Steinmännchen, faulenzten und zwiSChen- durch wurde unser Gesch ick auf die Probe gestellt. In Spiel und Spaß konnten sich 4 Mannschaften miteinander messen im Kegeln , Laufen, Golfen . Doch am Mittwochmorgen war die Welt wie verwandelt , die Sonne und unsere Ges ichterstrahlten . Den ganzen Tag tummelten wir uns im Wasser und ko~teten die Sonne richtig aus.

Der folgende Tag war unseren Betreuern gewidmet. Wir Mädchen bewirteten und verwöhnten sie. Auch kleine Aufgaben mußten sie lösen, in zwei Gruppen aufgeteilt sollten sie ein Gedicht über das Lager dichten. Die Gedi chte hatten folgenden Wortlaut:

Gruppe I Der TSV In TrettenhBusen Schauer hört man niderbrausen das Baden macht uns gar kein Spaß denn ständig ist das Wetter naß . Wenn ·s dr ückt, fahrn wir vornehm mit dem PKW denn wir scheißen nicht in den WBgiriger See. Babbes vor un hinerm Zelt ganz verkorkst is da die Welt. Die NachtwB ch schläft am Lagerfeuer vom See her naht das Ungeheuer noch ehe die Betreuer ihre Hosen gefunden ist unsere Anette in Nachbars Lager verschwunden . Doch wer unsere Lagerstimmung kennt der weiB , bei uns w ir d nicht geflennt mer essen , spielen, treiwen Sport und wander dann auch manchmal fort Stimmung wie in beschte Zeite drumm geht der TSV auch niem 'als pleite.

Grupp e 11 Im regen · leben 'des Turnve rein soll jedes Jahr ein -Zeltlager sein . Das Ziel war diesmal T ettenhausen , , dort wo d ie Bayjuwaren hausen . -Die Fahrt war heuer ziemlich lang , doch wurde keinem Angst und Bang , man fr eute sich auf s Lagerleben , doch kam zunächst der große Regen. Der schöne Platz war stellenweis e, bestückt mit Bäbbet oder Sch ... Schlamm . Er wurde von uns eingenommen und das Ganze ha t begonnen. Es begann ein reges Treiben , Basteln , Spielen , Karten schreiben , man schrieb an Tante, Oma und den Süßen, alle wollte man recht herzlich grüßen . Am Sonntag - Montag das Maleur , im Cloo da steckt ein Neger quer , jetzt muß man mit dem Auto rei sen, um dort am Kiosk zu sch ... schauen, Die Spiele all gefielen sehr , viel schöner war das saden , die Muskeln wurden angestrengt , und dabei auch die Waden . Am MIttw ochmorgen drei Uhr drei kamen ein paar Jungs vorbei , diese Räuber nahmen keck eine unsrer Wache weg. Dieb e so die Wache strafen, die mit aHnen Augen schlafen . Auf dem Fluchtwe g ganz betroffen ist der Diebe skah n dann abgesoffen . Der T a9 der Betreuer, das steht fest. war auc h diesmal ein ge lu ngener Test. Die Unterhaltung, Essen, Servies , wunderbar, wir freuen uns schon auf s nächste Jahr . Nun zum Schluß ganz ohne Hader, wüns chen wir fürn Rest vom Lager. Euch Ihr Lieben , Groß und Klein, tolle Tage mit viel Sonnenschein .

ZwiSChendurch bestritten sie kleine Wettkampfspiel- ehe n, Als Belohnung beschenkten wir sie am Lager- feuer mit Steinmännchen und kleinen Kunstgemälden (von unserer Waltraut gemalt) . _ Am Freitag ging es weiter mit Wettkämpfen , am Nachmittag servierte jede Gruppe selbstgemachte Fleischk löBe, d ie -von unse re m Küchenme ister ge- gessen und bewertet wurden . Am abend liChen -Lager- feuer quizelten wir um die Wette . Übers Wochenend e spannten wir so richtig aus: Baden, faul'enzen, genießen. Hö hepunkt war das letzt e Lagerfeuer am. Sonntag- abend . Jedes Zelt sang und spie lte mit setb s t- gebaste lt en Instrume nten, das waren Blechd osen. Kämme mit Papier usw ., die doll sten Sachen . Na ch der Siegerehrung klangen die letzt en Lieder und alle waren sic h einig , 10 schöne Tage verlebt zu haben . obwohl fast immer in Gummistiefeln und Regenma ntel. Am Montag räumten wir die Zelte und machten am Mittag den hereinstürmenden Jungen Platz, die es kaum erwa rten konnten an unsere Stelle zu treten. 42 erwartungsvolle Wernersberger Jungs (Pfälzer Krischer) fuhren am 16. Juli (Montag) in aller Frühe ab in Ri cht ung Oberbayern. Gegen 13.00 Uhr kamen sie mit riesigem Hunger an . Wilhelm Hagenm üll er, seines Zeichens Chefkoch beim Mädchenlager, mit seinem P er sonal, hat wohl an diesem Tag eine seiner besten Mahlzeiten bereitet. Die vollen Töpfe wurden Ihm , förmlich aus der Hand gerissen . Er muß wohl e~' schöne Angst vor dem anstürmenden wilden Heer bekommen haben. So war es für ihn eine große Erleichterung als er nun die Küche einschl ießlich ,.A rbeit sfinger" (Kochlöffel) an die ablösende Trupp .e unter de. rn Kommando von Wllhelm .Ehrhardt über- geben konnte.

Wenn auch bisher das Wetter beim Mädchenlagernicht den Erwartungen entsprach , änderte sich dies nun bei den Buben grundlegend. An den meisten Tagen schien die Sonne, so daß das Baden und Herumtollen im und am See zur Hauptbeschäftigung wurde . Ansonsten gab es wieder ein umfangreiches und ausgewogenes Programm . Ähnl ich wie auch be i den Mädchen wurden 4 Wettkampfgruppen gebildet die sich bis zum letzten Tag einen spannenden Kampf lieferten . Folgende Disziplinen wurden im Rahmen d ieses Gruppenwett- bewerbes durchgeführt: Kegeln , MlnistaHel im Tages- zeit (hierbei war die Aufgabe gestellt geschält e Kartoffeln mit dem Löffel im Mund - ohne Hilfe mit der Hand - vom einen Ende zum anderen Ende des Tageszeltes zu tragen), Minigolf. Wasserschlange (hier hatten je 2 Gruppen gegeneinander anzutreten. Die erste Gruppe bildete den Schlangenkopf und die zweite den Schwanz der Schlange . Wenn der Kopf den Schwanz erreicht hattE:! war das Spiel beendet. Das ganze fand natürli ch im Wasser statt und die Zeiten wurden gestoppt.) Staffel mit Autoschlauch (der Sc.hlauch mußte gerollt werden), Handball weitwurd , Eisenbahnsta 1fe l im Wasser (Bei diesem Spiel wurden an die Akteure hohe Anforderungen gestellt. Im Wasser waren zwei Wendepunkte markiert . Der- erste Läufe r der Mannschaft lief nun vo m Wendepunkt eins zum Wendepunkt zwei. um diesen herum und wieder zu eins zurück. Nun wurde der z.w eite läuf er angehängt · und wieder ging es zu Punkt zwei . um d iesen herum und zurück . Dieser Vorgang wiederholte sich so lange bis alle · Läufer der Mannschaft durch waren). Volleyball- spiele. Stelzenlauf, Kugelstoßen , Staffel mit Kegel (Für dieses Spiel wurde eine Laufstrecke von, ca. 50 ~ markiert, nun mußteein Läuf er nach dem anderenCliese Strecke laufen , dabei hatte er ei nen Kegel mitzuführen, diesen am Wend ep latz. abzu 'stellen und wieder zurück- zulaufen. Nun startete der nächst~ usw. Wenn alle Kegel standen lief das ganze Im umgekehrten Sinne . "ochmals ab. 'oie Kege l mußt en wieder zurückgeholt "-erden . Die Staffel, die diese Aufgabe am schnellesten erledigt hatte war Sieger dieses Spiels), Gelärdelauf mit Hintern issen und Quiz .

Außer diesem Gruppenwettbewerb gab es natürlich auch wieder die altbekannten und beliebten Einzel- kämpfe wie Tisc htennis und Schach . Hier die End ~ platzierungen der einzelnen Turni ere: Beim Tischtenni s wurde Andreas Schilling Erster . Es folgte Reinhard Gölz und Peler Klein . Bei den Mädchen sah die Re ihenfolg e so aus : Erste wurde Anette Götz . Auf den Plätzen zwei und drei landeten Marianne Götz und Tat ja na Seiter . Das Schachturnier, nur bel den Buben durchgeführt , sah Reinhard Götz als erster Sie ger . Im folgte sein Bruder Martin vor Germsn Stock. Selbstverständlich gehört zu einem Zeltlager auch die eine oder andere Wanderung. Schließlich will man ja auch einen Eindruck von land und Leuten mit nach Hause nehmen. Der obligatorisch e Dorfbummel wurde dieses ""';al milder Möglichkeit verbunden vom Bootsverleih in Tettenhausen aus in allen Variationen Boot zu fahren. Des weiteren war eine Abendwanderung rund um Tettenhausen nicht ohne Reiz . Dabei hatte man die Mög.lichkeit In ein "W anderbuch ", das am Rande des Wanderweges aufgestellt war, einen Blick zu werfen und manche "Erkenntnis " aus diesem zu schlucken . Auch zum Kirchgang jeweils sm Samstag Abend begab man sich auf Schusters Rappen . Auf Drängen des frischgebackenen Kre ismeisters (Jugend B) hin wurde auch ein Handballspiel besonderer Art ins Programm aufgenommen . Der Kreismeister wollte unbedingt sein Können beweisen und war so dreist sich einer Betreuer- Mannschaft zu stellen . Die Jungs mußten feststel1en , daß auch ein Kre ismeis ter nicht Immer erfolgreich sein kann. Dieses Spiel hatte eine zündende Wirkung. An diesem Tag wurde fast nur noch ' Handball gespielt. Hoch her ging es auch rund um die Zelte. So mancher Besuch, von der Weide in unmittelbarer Nachbarschaft. mußte "hinausbegleitet" werden . Man hatte manchmal das Gefühl als wollten die Bullen und Kühe Vierbeiner unbedingt die fremden Besucher aus der Nähe betrachten. Ja es SOll sogar vorgekommen sein, daß elOlg61 geweckt wurden und dabei die feste Über- zeugung hatten , daß eine leibhaftige Kuh ihren Kopf ins Zelt hereinstreckte . Aber auch diese Erlebnisse gehörten irgendwie mit zu einem zünftigen lagerleben. Ebenso natürlich das abendliche Lagerfeuer. Es ist wohl für viele Immer wieder ein nicht zu beschrei- bendes Erlebnis die Nähe des Feuers zu spüren und d ie Wärme . die davon ausgeht. Dies ist der Augenblick in dem der erlebnisreiche Tag nocheinm al am geistigen Auge vo rbeizieht Die Tage vergingen all zu rasch . Noch lange hätte man es an diesem wunderschönen See ausgehalten. aber wie so oft, das Schöne vergeht meist zu schnell.

Am 26 . Juli war es 'dann so we it Die Zelte mußten abgebrochen werden . Viele herrliche Tage in Gottes .freier Natur waren zu ·Ende . Die Heimatreise stand unmittelbar bevor . Abschließend darf festgestellt werden, daß dieses Zeltlager mit zu den schönsten der bisher durch- geführten gezählt werdeh ' kann. Besonders bei den Mädchen , die vom Wetter bestimmt nicht verwöhnt wurden . herrschte eine totle Stimmung! Das dies auch bei den kommenden Lagern so sein wird wüns cht 'sich sicher nlcnt nur die diesjährige Betreuer- mannschaft sowie das Vorkommando; Heinz Bachmann . Anita Burgard , Kurt Burgard, Robert Burgard , Ursula Burgard , Reinhoid Burkard. Giseis Ehrhardt , Wilhelrn Ehrhar dt, Friede l Glä8gen, Hermann Gläß .gen . Ruth Gläßgen . Josef Götz . Rolf Hagenmüller . Wilhelm Hage nmüller , Karl Keller , Etmar Klein , Erika Klein. Eugen Lau x. Traudei Müller; Hans Schilling .


Hinweise

Vielleicht is t es nicht allen bekannt welche Be- dingungen für die Teilnahme am Zeltlager erfüllt sein müssen . Es gilt nach wie vor folgendes: Es können nur Kinder und Jugendliche teilnehmen die regelmäßig in einer Handballmannschaft mitspielen oder die Turn- stunden oder sonstige Übungsstunden des TSV besuchen und mind~stens zweidrittel dieser Stunden besucht haben .

Auch dieses Jahr wollen wir im Laufe des Monats November wieder unseren "Elternabend" veranstalten. Dabei werden Filme und Lichtbilder gezeigt, die über das Zeltlager 1979 Informiere n sollen . Schon jetzt sind ' alle, nicht nur d ie Eltern , zu diesem Abend recht her~li ch eingeladen.