´ Bericht vom Buwe-Zeltlager 2004 in Wershofen / Eifel

Der Bericht der Jungs
in schnöder Prosa gehalten

In diesem Jahr führte uns das 40. Jubiläumszeltlager nach Wershofen. Nach einer olympiareifen Lagerübergabe wurden die Mädels in den Bus verbannt und scheinbar auch mit ihnen das schlechte Wetter, das bis dato in der Eifel sein Unwesen trieb. Denn unsere zehn Tage wurden überwiegend von strahlendem Sonnenschein begleitet. Es wurde keine Gelegenheit ausgelassen, sich in der Siesta einen deftigen Sonnebrand auf den noch vom Lageressen verschonten Ranzen zu holen oder sich in dem von den Mädels verschonten Swimmingpool zu suhlen. Mangels eines nahen Schwimmbads stellte sich dieser dann bald als dankbare Alternative dar (wir warn’ dann doch auch mal am See).
Da Wershofen in der schönen Eifel in nächster Nähe zum Nürburgring liegt, hielten sich manche jugendliche Einwohner wohl für Schumi III; nur so ist die starke, rennmässige Benutzung der Strasse von unserem Zeltplatz zum Dorf hin zu erklären. Für Freunde qualmender Reifen und tiefer Bässe war jedenfalls einiges geboten…
Dies waren jedoch nicht die einzigen Gelegenheiten die sich den Teilnehmern zur Zerstreuung boten; natürlich gab es wieder die allseits beliebten Gruppenwettkämpfe. Neben bekannten Klassikern wie Blitzball, Fußball oder auch Beachhandball überraschte die Betreuercrew mit einigen neuen Aufgaben. So mussten zum Beispiel beim Doppelsackhüpfen immer zwei Gruppenmitglieder in zwei aneinander genähten Säcken (Danke Bernd!) hüpfenderweise einen Parcours bewältigen, was sich mancher wohl etwas einfacher vorgestellt hatte; die Kombination Klein + Groß erwies sich als ziemlich ungünstig, sorgte aber gleichzeitig für einige Lacher auf der jeweils gegnerischen Seite.
Auch Diejenigen die glaubten, alle Ballspiele zu kennen, wurden in diesem Jahr eines Besseren belehrt: Neu eingeführt in die Gruppenwettkämpfe wurde das eigens erdachte „Tischsitzfußball“ bei dem immer zwei Mannschaften im Turniermodus gegeneinander antraten. Dabei saßen die Spieler in einem abgezeichneten Feld auf dem Boden und konnten, genau wie die Männchen beim Tischfußball ihr ihnen angestammtes Feld nicht verlassen. Wie der Begriff schon sagt, durfte der Ball nicht mit den Händen, ansonsten mit dem ganzen Körper gestoppt, gepasst und geschossen werden. Hier zeigten sich bei einigen Teilnehmern ungeahnte Koordinationsprobleme, die natürlich einiges zur Erheiterung der Zuschauer beitrugen.
Bei der diesjährigen Dorfrallye fiel besonders die riesige Hilfsbereitschaft der Einheimischen auf; so sollte zum Beispiel der Text eines Wershofener Heimatliedes besorgt und von der Gruppe vorgesungen werden. Bulli traf beim Lösen dieser Aufgabe auf einen freundlichen Ureinwohner der ihn mit Liederbüchern eindeckte und beim Lagerfeuer mit Akkordeon zum Mitsingen erschien. Eine andere Aufgabe war das Mitbringen und Benennen von frischen Küchenkräutern; manche Oma hat an diesem Tag für die Jungs den halben Kräutergarten geplündert!!
Abends gab es natürlich auch einige feste Tagesordnungspunkte, die Gelegenheit zur Zerstreuung boten: Zuerst das Abendessen (die Lagerküche wie immer ein Highlight!!), danach das traditionelle Volleyballmatch Teilnehmer – Betreuer. War dies in den vorangegangenen Lagern meistens eine ziemlich klare Sache, so gelang es den Teilnehmern nach ausgiebigem Training im Annweilerer Schwimmbad einige Sätze für sich zu entscheiden. Danach begann das Lagerfeuer, in diesem Jahr mit einem tierischen Gast, dem „Jamba Nilpferd“ und seinem Tanz (dargestellt von Paule und Christian). Durch die neu geordneten Liederbücher ergaben sich hier völlig neue Möglichkeiten und so wurden neben bekannten Liedern wie „Westerwald“ oder „Ich bin der Bub vom Maisbachtal“ auch einige neuere Songs hinaus in den Wald geschmettert.
Nach dem Lagerfeuer hatte man dann Zeit sich zu entspannen; die Ältesten nutzten diesen Teil des Abends zur vierten Tagesmahlzeit in Achims Küchenzelt mit lustigem Mücken und Schnakenfangen in (ich sag’ nur Strohalm…) während die zuverlässige Nachtwache ihre Runden ums Lager drehte. Auf nächtlichen Besuch warteten wir in diesem Jahr vergebens, lediglich einige Verirrte fanden wohl gefallen an unserem Plastikmüll und nahmen diesen mit auf ihren Nachtspaziergang!!
Um nicht Opfer des viel beschworenen Lagerkollers zu werden taten wir es ihnen gleich und machten uns am Donnerstagabend gemeinsam auf zur Nachtwanderung. Geführt von LL Markus begaben wir uns auf einen echten Gewaltmarsch durch Wiesen und Wälder, Dörfer und Felder der zu unserem Glück durch die Einkehr in einen Wershofener Biergarten unterbrochen wurde. Nachdem man sich dort mit kühlen Getränken und einigen Lagerliedern gestärkt hatte, ging es standesgemäß auf verschlungenen Pfaden durch die Nacht zurück ins Lager. Während des Rückweges sorgte der Neger Jim mit seinen weißen Hosenträgern in endlosen Versionen (nicht wiederzugeben, da teilweise nicht jugendfrei) für Stimmung und lenkte manchen der „Kleinen“ von den Gefahren ab die da im dunklen Wald lauerten.
Den Ältesten wurde es auch in diesem Jahr wieder gegönnt einen Abend vom Lagerstress Abstand zu nehmen. Der ersehnte Ausgehabend war endlich gekommen! Nach dem Kirchgang, der dieses Jahr von einem wirklich coolen jungen Pfarrer „moderiert“ wurde ging es mit besten Wünschen und Empfehlungen des Pfarrers („vielleicht treffen wir uns ja und trinken dort ein Bier…“) und durchgestylt von Kopf bis Fuß auf zur Kerwe im Nachbarort Hümmel. (An dieser Stelle vielen Dank an die Fahrer) Dort angekommen wurden auch erste Freundschaften mit den Kassierern und dem Ausschank geschlossen, die sich später noch vertieften. Anfangs wurde man noch von der kleinen Gemeinde beäugt, als man nach ein paar Metern Bier der Band mit dem Jamba-Nilpferd und Maja hi Paroli bot. Als dann im Laufe des Abends die Band „Los Miserablos“ (die ihren Namen zu recht trug) spielte, gab es kein Halten mehr und viele von uns legten eine flotte Sohle aufs Parkett. Nachdem man sich eingelebt hatte wurde man von den wiederum echt netten Einheimischen mit den dortigen Kerwebräuchen bekannt gemacht: Einige Männer mit Schucreme (!) im Gesicht und „Hahneköppen“. Ersterer Brauch ist auf die Ehre des Onkel- werdens im Jahr vor der Kerwe zurückzuführen (dann gibt’s anscheinend Schuhcreme satt). Bei letzterem versuchen die Junggesellen des Dorfes einen an einem Seil hängenden Hahn mit verbundenen Augen zu köpfen. Später jedoch trug man zu allgemeinen Erheiterung der Gäste bei. Auf einen ordentlichen Dorffest darf natürlich ein Schießstand nicht fehlen. Dieser war äußerst beliebt bei den Jungs, doch leider nicht die Jungs beim Schießstand. Trotz des vielen Zielwassers wurden ordentlich Preise abgesahnt. Doch leider musste nach ca. 15 Metern Bier die aufgescheuchte Meute die Heimfahrt antreten. Dies stellte sich äußerst schwierig heraus, da man die neu gewonnenen Freundschaften schon wieder beenden musste. Doch letztendlich kamen alle im Lager an und wie auch immer, wir hatten einen super geilen Abend.
Am nächsten Tag wurde alles von den Betreuern versucht, den Kopf der Ältesten wieder frei zu bekommen. Bei einem Wettkampf musste jeweils die zwei Ältesten einer Gruppe mit dem Mund Wasser auffangen, das sie von den Jüngeren mit voller Freude aus zwei Meter Entfernung ins Gesicht geschüttet bekamen. Mancher versuchte sich bei dem Wettkampf einen Vorteil dadurch zu verschaffen, dass er eigene Körperflüssigkeiten beimengte. Auf jeden Fall waren die Meisten nach diesem Wettkampf fit für den Rest des Tages! An eben jenem Sonntag stand nämlich eines der Highlights in jedem Zeltlager auf dem Programm: Showtime! In den diesjährigen Theaterstücken konnte man zum Beispiel miterleben wie sich die Betreuer in der Grundschule benommen haben (Anke und Jan waren damals schon ein Paar und Hardy wusste schon genau dass er zum Bund gehen würde…). Auch die Olympischen Spiele fanden nicht nur in Athen, sondern auch in unserem Lager statt, wenn auch mit etwas anderen Disziplinen: In Wershofen maßen sich die Vertreter der Nationen unter anderem im Zehnagelwettschneiden, Meter-Teesaufen und Tennissockenausriechen; Athleten mit klangvollen Namen wie „Kiffzich Kurt“ und „Wohnwagen Wolfgang“ aus den schönen Niederlanden sorgten bei den Spielen von Wershofen für olympische Momente!!
Neben den „normalen“ Gruppenwettkämpfen durfte bei unserem Zeltlager natürlich das Geländespiel nicht fehlen; auch hier gab es Neuigkeiten: Erstmals war in diesem Jahr „Stratego“ angesagt. Die recht umfangreichen Regeln wurden durch Markus, Werner und Udo verkündet: Zwei Gruppen treten gegeneinander an; jedes Gruppenmitglied hat einen ihm durch eine Karte zugeteilten Rang und kann nur von einem Ranghöheren Gegner gefangen genommen werden. Ziel ist es, die Spione oder die „Fahne“ des Gegners zu fangen und diese in ein vorher angelegtes Lager zu bringen. Die Gruppe der dies zuerst gelingt hat das Spiel gewonnen. Nach der umfangreichen Erklärung traten viele mit rauchenden Köpfen, aber trotzdem gut getarnt, den Weg in das in einem Waldgebiet liegende Spielgelände an. Trotz anfänglicher Regelschwierigkeiten wurde das neue Geländespiel ein voller Erfolg und so freuten sich die Meisten auf die zweite Auflage am nächsten Tag.
Doch wie jeder weiß hat unser TSV-Zeltlager leider nur zehn Tage und die gehen bekanntermaßen verdammt schnell um. Der letzte Abend war gekommen und so sangen wir zum letzten Mal im Schein des Lagerfeuers unsere Lieder. Wie immer am letzten Abend wurden die Sieger der Turniere (Schach Mike Bachmann, Tischtennis: Manuel Völker), die der Gruppenwettkämpfe und die Sieger bzw. Verlierer der Zeltbewertung geehrt. Daneben gab es in diesem zwei Jubilare unter den Betreuern: Bernd Christmann wurde für 20 Jahre Betreuertätigkeit ein neuer Schneebesen (zum Kabarühren; der muss jetzt aber für die nächsten 20 Jahre wieder reichen) überreicht; Udo Ballmann bekam zu seinem Fünfzehnjährigen einen brandneuen Einbeiner in Form einer Volleyballhose verliehen. Die eigens komponierten Songs durften natürlich nicht fehlen.
Am nächsten Morgen war dann mit tatkräftiger Unterstützung des Abbauteams die Demontage des gesamten Lagers angesagt und nach einigen Stunden harter Arbeit machte man sich dann auch schon auf den Heimweg. An dieser Stelle sei es nochmals gesagt: Die zehn Tage vergingen wie immer viel zu schnell!!!

Sascha und Christian

Abspann (auch in Prosa)

Dass unser Aufbauteam bestehend aus insgesamt 20 hochmotivierten Mitgliedern erstklassige Arbeit leistete brauche ich nicht extra zu erwähnen. Am Abend des ersten Tages konnte man die Blicke auf ein bis auf wenige Details fertiggestelltes Lager lenken. Die anschließende Dorferkundung zeigte, dass man es auch in der Eifel durchaus aushalten kann und dass man in den kleinen Dörfern weit ab vom Schuss sehr schnell Kontakt mit den freundlichen Eingeborenen schließen kann. Die Gastfreundschaft der Wershofener konnte sich durchaus sehen lassen. Das Einzige was im Laufe des Lagers von dieser Seite etwas störend wirkte waren die bei manchen Jüngeren stark ausgeprägten bleiernen Glieder (vor allem der Bleifuß sollte hier erwähnt werden) und die Eigenart, viel Geld in laute Autos mit lauten Stereoanlagen zu stecken. Doch das war zu verkraften. Wershofen werden wir sicherlich in ein paar Jahren wieder auf- und heimsuchen.
Als funktionierende Funktionäre (Aufbau, Mädchenlager, Jungenlager und Abbau) fungierten im Lager 2004:
Achim und Daniela (Müller-) Bachmann, Heinz Bachmann, Ute Bachmann, Fred Bachmann, Udo Ballmann, Markus Braun, Anke und Jan Burgard, Herbert Burgard, Petra Burgard-Ochs, Bernd und Hardy Christmann, Adolf und Silke Gläßgen, Karin und Markus Gläßgen, Werner Gläßgen, Anette Götz, Fred und Karin Götz, Michael Götz, Rolf Hagenmüller, Christine Hanß, Christian Heller und Trixi Klein, Jan Klein, Markus Klein, Peter Klein, Gabe und Kai Laux, Sven Leonhardt, Klaus Martin, Uwe Neuer, Andrea Ott, Andreas „Paule“ Pfaff, Urban Roy, Stefan und Walter Schilling, Joachim Schirrmann, Albert und Ilse Stöbener, Ruth Stoffel, sowie Steffen Weber.

Unser Dank gilt noch
der Geschäftsleitung der Firma Schön und Sohn/Speyer und Martin (Prof) Schilling für die finanzielle Unterstützung, Otto Eichenlaub für den Transport und - last but not least - Herrn Roth von der Trifelsapotheke Annweiler für die Ausstattung unserer Bordapotheke mit allem was für die erste und zweite Hilfe vor Ort notwendig ist.