Zeltlager 1988 in Oberhofen am Inn

(Sonderausgabe des TSV-Vereinsblatts vom Herbst 1988)

Bericht Zeltlager Buben 1988

Am Samstag, den 16. Juli l988 traf die Jugend des TSV Wernersberg um 15 Uhr in Oberhofen / Tirol ein. An Bord des "Schilling-Busses" befanden sich 32 Jugendliche, eine erfreulich hohe Zahl, und ein Teil der Betreuer. Die anderen Betreuer waren bereits mit dem Vorkommando einen Tag zuvor angereist, welches als eingespieltes Team die Aufbauarbeiten des Zeltdorfes bereits erledigt hatte.

Mit ein Garant dafür, dass beim Aufbau und der Durchführung des Lagers alles bereit stand und stimmte, war Ortsbürgermeister Helmut Kirchmaier, der sowohl vor, als auch während des Lagers sich um uns annahm, und der mit dazu beitrug, dass die Gemeinde Oberhofen mit ihrer großartigen Berglandschaft bei allen in bester Erinnerung bleiben wird.

Die Jugendlichen konnten also, da alles bereitstand, sofort zur Tat schreiten und mit dem Einräumen der Zelte beginnen, was zunächst wie immer ein heilloses Durcheinander bedeutete, das sich jedoch am Nachmittag lichtete.

Nach dem Abendessen besuchte man um 19.30 Uhr den Gottesdienst in der örtlichen Kirche, der zur Freude unserer Jungs nur knapp 20 Minuten dauerte.

Das erste Lagerfeuer musste leider wegen des einsetzenden Regens gegen 21 Uhr ins Tageszelt verlegt werden.

Am Sonntag fuhr der Bus mit den Helfern des Vorkommandos zurück in die Heimat. Der Start erfolgte um 9 Uhr morgens. Im Lager führte man indes eine kurze Dorfwanderung durch und kam danach zur Auslosung der Turniere Tischtennis, Schach und Mühle. Auch die Einteilung der Gruppen, die während des Lagers in verschiedenen Wettkämpfen gegeneinander antraten, erfolgte. Gegen 15 Uhr besuchte man das Schwimmbad im benachbarten Telfs und führte hier gleich einen Wettkampf durch, der aus einer Schwimmstaffel bestand.

Am Abend fand dann die langersehnte erste Volleyballbegegnung zwischen den Lagerbetreuern und einer Auswahl der Lagerteilnehmer statt. Nachdem die Betreuer die ersten beiden Sätze mit drückender Überlegenheit gewannen, schaltete man schließlich einen Gang zurück und überließ der Lagerauswahl die nächsten 3 Sätze, sodass der Stand nach dem ersten Tag 2:3 für die Jugendlichen war. Das Lagerfeuer musste wegen des erneut einsetzenden Regens wieder im Tageszelt durchgeführt werden, was die gute Stimmung jedoch nicht trüben konnte.

Am Montag, den 18. Juli traten die ersten "Freiwilligen" zum Frühsport an, der aus einem kleinen Waldlauf im umliegenden Gebiet um das Lager bestand. Um 10 Uhr wurde dann erneut ein Gruppenwettkampf durchgeführt, in diesem Fall ein Ratespiel. Mittags wurde mit einer Geschicklichkeitsstaffel ein erneuter Gruppen-Wettkampf durchgeführt und am Abend traf man sich wieder zum beliebten Volleyballspiel. Die Betreuermannschaft ließ diesmal nichts anbrennen und gewann mit 4:2 Sätzen, wodurch sich der Gesamtstand auf 6:5 zugunsten der Betreuer änderte.

Am Dienstagmorgen brach man erneut morgens zum Frühsport auf, und nach dem Frühstück ging man wieder zu den Gruppenwettkämpfen über. Diesmal standen sich die einzelnen Gruppen im Kugelstoßen gegenüber. Am Dienstagmittag stand ein besonderes Ereignis auf dem Programm. Eine Gruppe aus dem Lager hatte sich vorgenommen, zum Gipelkreuz des Sonnkarköpfels zu wandern. Um 14 Uhr war es dann soweit. Sechs Bergführer, unter ihnen der erfahrene Bergwanderer Kurt Weber - und die neun ältesten Buben machten sich auf den Weg. Die jüngeren Lagerteilnehmer besuchten währenddessen erneut das Telfser Schwimmbad, um sich in der Mittagshitze etwas abzukühlen. Am Abend wurde wieder Volleyball gespielt, diesmal Betreuer gegen die jüngeren Lagerteilnehmer.

Die Wandergruppe hatte inzwischen das Tagesziel, die Flamlinger Alm, erreicht, wo man sich zunächst einmal stärkte und danach in einem gutbäuerlichen Matratzenlager die verdiente Nachtruhe fand. Am nächsten Morgen machten sich die "Wackeren 15" nach einem kräftigen Frühstück bereits um 7.20 Uhr auf den Weg. Um 9.35 Uhr schließlich hatten die Strapazen ein Ende, der Gipfel war erreicht und nach einem kurzen Imbiss am Gipfelkreuz trat die Gruppe wieder den Rückweg an, der über die Widdersberger Alm führte und um 13.16 Uhr daheim im Zeltdorf endete (für einige etwas später). Am Nachmittag wurde dann noch ein Gruppenwettkampf durchgeführt, wobei die einzelnen Teams die Aufgabe hatten, einen Wassereimer mit einem aufgesogenen Schwamm zu füllen. Zu erwähnen wäre noch das abendliche Volleyballspiel, welches die Betreuer wieder einmal mit 3:1 für sich entscheiden konnten, die somit ihre Führung im Gesamtstand auf 9:6 erhöhten.

Am nächsten Tag stand zunächst ein Volleyballturnier als Gruppenwettkampf auf dem Programm und danach machte man wieder den allseits beliebten Schwimmbadbesuch in Telfs.

So vergingen auch die restlichen Tage mit spannenden Gruppenwettkämpfen, den Einzelturnieren und natürlich der allabendlichen Volleyballgaudi schneller als allen lieb war.

Am Sonntag, 24. Juli, dem vorletzten Tag des Bubenlagers durften alle Jugendlichen morgens noch einmal länger schlafen. Am Mittag führte man den letzten Gruppenwettkampf durch, und am Abend fand das letzte Volleyballspiel statt, Endergebnis 17:11 für die Mannschaft der Betreuer.

Das Lagerfeuer mit Siegerehrung in Einzel- und Gruppenwettkämpfen rundete auch diesen letzten "echten" Urlaubstag harmonisch ab, den letzten Tag eines rundum gelungenen Bubenlagers 1988, wie man zusammenfassend sagen kann.

Die begehrten Wanderpokale gingen in Tischtennis an Heiko Brandenburger und in Schach an Jochen Sauer. Erster im Mühleturnier würde Dirk Weber.

Am Montagmorgen hieß es für unsere Jungs Koffer packen und um 12.30 Uhr war es dann soweit, die Mädchen kamen an. Ein Berg voller Koffer und Taschen lag überall vor den Zelten und es dauerte eine geraume Zeit, bis diese verstaut waren. Für die Buben aber gingen zehn wunderschöne und erlebnisreiche Tage im herrlichen Inntal zu Ende und auch einige der Betreuer, die wieder ihre Zeit für die Durchführung des Zeltlagers zur Verfügung stellten und die nun auch nach Hause mussten, wären gerne noch geblieben.

Apropos Betreuer: Mit von der Partie waren als Neueinsteiger Achim Bachmann, Gerd Götz und Martin Götz. Als Routiniers waren dabei Markus Braun, Notburga und Bernd Christmann, Hermann Gläßgen, Tobias Keller sowie Brigitte und Peter Schilling. Ebenfalls mit dabei war Jugendleiter Kurt Weber.

Nach gut verlaufener Heimfahrt kamen dann alle wohlbehalten in Wernersberg an, wo die Eltern wieder ihre "Kleinen" gesund und munter in Empfang nehmen konnten.


Zeltlagerbericht Mädchen 1988

Noch ziemlich kalt war es am Morgen vom 25. Juli, als sich 31 Mädchen an der Bushaltestelle in Wernersberg trafen, um die Fahrt ins diesjährige Zeltlager nach Oberhofen anzutreten. Das änderte sich aber bald. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto klarer und wärmer wurde es. Mit der Temperatur stieg auch die Stimmung im Bus, und als wir um 11.30 Uhr unsere letzte Rast einlegten und die Berge schon klar vor uns liegen sahen, gab es natürlich kein Halten mehr.

Am Zeltplatz angekommen war nichts eiligeres zu tun, als das beste Zelt zu sichern und das Gepäck unterzubringen. Nach dem Mittagessen wurden die Buben und das neue Betreuer-Team des Mädchenlagers vorgestellt. Der Nachmittag konnte dann genutzt werden, um den Zeltplatz und die Umgebung zu erkunden und sich einzuleben. Bei sternenklarem Himmel und toller Stimmung ging der 1. Tag am Lagerfeuer zu Ende. Aber am Dienstag stiegen wir voll ein. Um 8 Uhr klang nach einem Jahr Wartezeit endlich wieder das gewohnte "Guten Morgen" des Lagerleiters in den Zelten. Auch der Pfiff zum Frühsport und zum Küchendienst war noch allen bekannt, aber die größte Wirkung zeigte dennoch das Gebimmel der Glocke, die zum Essen rief. Nach dem Frühstück, Küchendienst und Zeltkontrolle stand dann ein Wettkampf auf dem Plan. An diesem Tag war es "Wasserweitwurf" wobei die Mädchen mit einer kleinen Wanne Wasser über eine gewisse Entfernung in eine große Wanne werfen mussten.

Diesem Wettkampf folgten über das Lager noch einige andere, lustige aber auch interessante. Zum Beispiel würde sich manche Mutter wundern, was ihr Töchterchen beim Gewürzriechen alles erkennen kann. Da wurde Kaffee als Pfeffer identifiziert, Zwiebel als Steakgewürz usw. Ob die Mädchen in der Küche gut sind, konnten sie auch beim Spätzle kochen beweisen, wobei es auf Zeit, Geschmack und das Servieren ankam. Über die Zubereitung hätte man sich streiten können, aber die Ergebnisse waren dann doch sehr gut und schwierig zu bewerten.

Auch Wettkämpfe auf Zeit, wie z.B. Spielplatzparcour, ein Geschicklichkeitsparcour oder ein Puzzlespiel standen auf dem Programm. Nach so einem Wettkampf war der Hunger trotz heißem Wetter groß, vor allem Bratwürste in aller Art waren in diesem Lager sehr gefragt. Unser neues Küchenteam kochte so hervorragend, dass bestimmt einige der Teilnehmer froh waren, dass es im Zeltlager keine Waage gibt.

Natürlich wurden auch wieder das Tischtennis- und das "Mensch ärgere Dich nicht" - Turnier durchgeführt. Erstmals hatten wir dieses Jahr auch ein Turnier im Volleyball, eine Betreuermannschaft gegen eine Mädchenmannschaft. Auch das diesjährige Bastelprogramm fand wieder großen Anklang. Trotz leichtem Stress durch Wettkämpfe, Wasserschlachten und einigen Spielplatzbesuchen, kam mit den Gewürzen, die auf Fliesen geklebt wurden, einiges zustande.

So ging die Woche mit sehr viel Spiel, Spaß und einigen sehr schönen Lagerabenden schnell vorbei.

Am Samstag Abend erwartete uns dann etwas ganz besonderes, die Lagerältesten hatten zu einem Hawaiabend eingeladen. Als wir nach dem Kirchenbesuch und einer kurzen Wanderung wieder auf dem Zeltplatz eintrafen, war das Lager ganz umgekrempelt. Da gab es hübsche Hawaimädchen mit Blütenkränzen, eine Bar mit exotischer Bowle und sogar ein ganz tolles kaltes Buffet. In kürzester Zeit hatten sich alle Mädchen und Betreuer umgezogen und das Fest war in vollem Gange. Sogar eine eigens für diesen Abend eingeflogene Tanzgruppe war da und wir hatten die Ehre, die Miss Hawai 1988 zu wählen, was nicht eben einfach war. Der Hawai Ausflug war jedenfalls ein toller Erfolg und etwas verspätet kamen die Mädchen dann in die Schlafsäcke.

Am Sonntag morgen fiel das Wecken aus und das Lager blieb länger ruhig als sonst. Nur drei unserer tapferen Betreuer standen um 8 Uhr auf den Beinen, um mit unserem Nachbarn Peter eine Bergwanderung zu unternehmen. Da der Lagerleiter abwesend war und sonntags keine Wettkämpfe stattfinden, ging es mittags nach Telfs ins Schwimmbad. Weil es zum Schwimmbad ca. 2,5 km waren, wurde den Mädchen der Rückweg erleichtert, indem sie mit dem Auto abgeholt wurden. Lediglich die acht Ältesten machten sich zu Fuß auf den Rückweg und kamen so ganz unerwartet zu einem Spar-Porsche, der einsam und verlassen auf einer Wiese stand und natürlich gleich genutzt wurde. Die Fahrt heimwärts dauerte zwar etwas länger, war aber sehr lustig und der Porsche konnte später gut für einen Wettkampf genutzt werden.

Am Montag mussten unsere drei Bergsteiger erkennen, dass sie sich wohl besser am Sonntag geschont hätten. Der Tag der verwöhnten Lagerleitung stand auf dem Programm und unsere Mädchen hatten sich wieder einiges einfallen lassen. Das Wecken war ja noch ganz angenehm, mit einem zarten Pinselstrich wurden die Betreuer aus den Träumen geholt und mit einem kräftigen "Guten Morgen" begrüßt. Aber schon der Frühsport ließ von den Strapazen des Tages ahnen. Abgekämpft und jetzt schon müde erschienen wir beim Frühstück und erlebten eine tolle Überraschung. Der Tisch war mit Blumen schön geschmückt und wir bekamen einen Frühstückscocktail serviert. Nach der Ankündigung, dass jeder Betreuer eine Hilfe zum Zeltaufräumen bekommen sollte, stieg die Stimmung merklich an. Doch auch die Betreuer ließen sich bei der Zeltkontrolle nicht lumpen und machten der Jury mit ihren Ideen das Bewerten nicht leicht. Um 11 Uhr war der 1. Wettkampf angesagt. Da saßen dann die Betreuer mit rauchenden Köpfen über Fragen wie: "Nenne die Staaten von Amerika", oder "Welche Serien laufen zur Zeit im Fernsehen". Nach dieser Anstrengung brauchten wir erst mal eine Pause, die uns im eigens für diesen Tag eingerichteten Massagestudio noch angenehmer gemacht wurde. Nach dem Mittagessen wurde eine kurze Siesta eingelegt, doch dann mussten die Betreuer wieder voll einsteigen. Bei einem Geländelauf um und auf dem Zeltplatz wurden ihre ganzen Kräfte in Anspruch genommen, aber auch die Mädchen waren alle voll im Einsatz. Nach einem weiteren Wettkampf "Flaschen mit dem Mund füllen" hatten die Betreuer dann Zeit bis zum Nachtessen, die sie, wie sich am Lagerfeuer herausstellte, auch gut nutzten. Trotz einem leichten Wärmegewitter konnte die Siegerehrung im Freien, am Feuer, stattfinden. Die Betreuer trugen unter viel Beifall noch ein Ständchen über das Lagerleben vor. Nach dem Dankeschön des Lagerleiters an die Mädchen, hauptsächlich an die Lagerältesten, die diesen schönen Tag organisierten, wurde das Lager wieder an Sepp übergeben. Es folgten noch einige Lagerlieder, aber dann waren Betreuer und Mädchen doch froh, nach diesem anstrengenden Tag in ihre Zelte zu kommen. Doch über eins waren sich alle einig, dieser Tag der verwöhnten Lagerleitung sollte doch in keinem Lager fehlen.

An den nächsten Tagen blieb die Stimmung, trotz einiger Regenschauer sehr gut, und auch ein Lagerabend im Zelt wurde mit Spielen wie "Mei Oma hot än Daume" sehr lustig.

Da das Abbaukommando in diesem Jahr schon einen Tag früher eintraf, wollten wir ihnen auch etwas bieten. Am Mittwochabend fand dann ein Lagerzirkus statt, den die jüngeren Mädchen alleine vorbereitet hatten. Da konnte man mal sehen wie viel Phantasie und Kreativität in so einem Lager entwickelt wird. Es fehlte nichts, über Clowns, Tiger, einem Flohzirkus, Seelöwen, Seiltänzer, einer Pferdedressur, bis zu den Affen war alles vorhanden. Leider mussten wir nach dem Zirkus die Siegerehrung ins Tageszelt verlegen, da ein Gewitter aufzog. Aber das gab der guten Stimmung keinen Abbruch, alle Gruppen, Zelte und Einzelwettbewerbe waren ausgewertet, und die Sieger wurden bekannt gegeben. Dies waren beim Tischtennis: 1. Daniela Cherie, 2. Sabine Bachmann, 3. Anja Karl und beim Mensch ärgere Dich nicht: 1. Tina Götz, 2. Eva Schuhmacher und 3. Tina Burgard. Danach durften auch unsere Gäste noch "Mei Oma hot än Daume" spielen, und nach einigen Liedern ging der letzte Abend zu Ende.

Wenn wir auch das ganze Lager nicht über das Wetter klagen konnten und alle schön braungebrannt waren, so hatten wir am letzten Tag nichts als Regen, Regen, Regen. Trotzdem halfen alle kräftig beim Abbauen und da unser Abbaukommando ja ein eingespieltes Team ist und sich auch vom Regen nicht abschrecken lässt, war bald alles verladen und wir konnten um 13 Uhr die Rückfahrt antreten. Kurz nach 20 Uhr waren wir dann zuhause.

Sicher war das Zeltlager in Oberhofen in Tirol für Betreuer und Teilnehmer ein kleines Abenteuer, aber zurück bleibt bei allen Beteiligten die Erinnerung an schöne gemeinsame, erlebnisreiche Lagertage auf einem herrlichen Zeltplatz am Ufer des lnns, umgeben von mächtigen ca. 3000 m hohen Bergmassiven. Obwohl die Betreuer heute schon für das Zeltlager 1989 vorplanen, wird man in gemeinsamer Runde noch zurückdenken an zahlreiche Erlebnisse beim Jugendzeltlager des TSV Wernersberg 1988 in Oberhofen.

Die Betreuer im Mädchenlager: Cilli und Otto Eichenlaub, Ursel und Urban Roy, Christine und Josef Schilling, Ruth Gläßgen, Walter Stoffel und Achim Bachmann.